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Olaf Altmann für „Winterreise“ von Elfriede Jelinek, Akademietheater Jurybegründung Er könnte nicht bezeichnender sein, der Blick, den der in Karl-Marx-Stadt geborene Bühnenbildner Olaf Altmann auf die österreichische Erstaufführung von Elfriede Jelineks "Winterreise" am Akademietheater warf. Seilschaften. Das kennt man hier, das kannte man dort. Auf beinah 45-Grad-steiler, schwarzer Bühnenfläche lässt er die mit Karabinern gesicherten Darsteller per Seilzug hochziehen. Oder runtersausen. Samt Ski, Rodel und Snowboard. Oder auf bloßem Po. In diesem eingeschränkten Aktionsradius, manchmal wie Marionetten anmutend, verhandeln die Schauspieler die Lieblingsthemen der Literaturnobelpreisträgerin: Hypo Alpe Adria. Natascha Kampusch. Sportwahn. Hüttengaudisauferei. Und ihre eigene Biografie. Als Kalvarienbergstation dient der kalauernden Kletterpartie ein Loch in Bühnenmitte. Hier kann auftauchen, wer was zu sagen hat - vor allem ein Bühnen-Alter-Ego der Autorin - und verschwinden, wem der Text ausgeht. Olaf Altmann zeigt die Welt in absoluter Schieflage. Dieses Szenario allein ist schon Satire - sagenhaft! (Michaela Mottinger) |
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