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Peter Baur (Bühne) und Jonas Link (Video) für „Die Schwerkraft der Verhältnisse“ nach dem Roman von Marianne Fritz, Akademietheater

Marianne Fritz, die radikale Einzelgängerin der heimischen Literatur, spielt in ihrem Debütroman „Die Schwerkraft der Verhältnisse“ (1978) den Medea-Stoff aus kleinbürgerlicher Frauenperspektive in der österreichischen Nachkriegszeit durch. Regisseur Bastian Kraft setzt auf einen ästhetischen Verfremdungseffekt: Hinten ist eine große Leinwand aufgebaut, die Akteur:innen vorne interagieren mit ihren Scherenschnitt-Doppelgänger:innen aus der Vergangenheit. Manchmal sind die Bewegungen deckungsgleich, dann driften sie wieder auseinander. Die beeindruckenden Videos stammen von Jonas Link. Für den zweiten Teil des Abends hat Peter Baur eine Art Setzkasten gebaut: eine abgeranzte Küche voller Schränke, die übereinandergestapelt sind. Um sich zu bewegen, müssen sich die Figuren verbiegen, durch die Möbelstücke hindurch klettern. Man bekommt schon vom Zuschauen Klaustrophobie. Wie ein surrealer Alptraum wirkt das, zugleich ist es aber auch starkes gesellschaftskritisches Tableau für eine Welt, in der Außenseiter:innen keinen Platz haben.
Karin Cerny
Wiener Bühnenverein
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