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www.achimfreyer.com Achim Freyer

Wer die Kunst Achim Freyers als Maler, Bühnenbildner und Regisseur in Worte zu fassen versucht, gerät rasch in blumiges Schwärmen: Als „Magier“ und als „Bühnen-Zauberer“ wird er gefeiert, „Freyer-Land“ nannte man seine Traum- und Gegenwelten, seine „Innenlandschaften“, für die er Bilder erfindet, „die keine Kulisse sind, sondern Zeichen und Formel des Stückes. Ihr Bewusstsein und ihre verborgene Vorstellung“. Freyer entwirft einen poetischen Kosmos, dessen malerischer Bilderreichtum allerdings auf einer analytischen Intellektualität gründet. Obwohl er märchenhaft schöne Theatervisionen schafft, weiß er auch das Entsetzen zu fassen, vermag die verzauberten Beobachter plötzlich schmerzhaft auf ihre Existenz zurückzuwerfen.
Ein Meisterschüler von Bert Brecht, arbeitete er in der DDR zwar zunächst als freischaffender Maler, bald aber auch als Bühnenbildner mit Ruth Berghaus, Benno Besson und Adolf Dresen. Im Verlauf einer Tournee mit der Berliner Volksbühne blieb er 1972 in Westdeutschland, wo er vorerst vor allem Opern-Bühnenbilder gestaltete. Dann erzielte er zu Beginn der achtziger Jahre jedoch auch Sensationserfolge als Opern-Regisseur mit seiner Inszenierung von Mozarts „Zauberflöte“ in Hamburg, in der „die beiden Prinzipien Nacht und Tag zu mythologisch grotesker Größe“ wuchsen, und später mit einer Opern-Trilogie von Philipp Glass, die sich mit wegbereitenden Ideen der Menschheit und ihren Pionieren befasste. Wobei er für jede der drei Opern eine eigene Theaterform - mit dem Kreis als verbindendem Thema - entwickelte,
Als Bühnenbildner hatte Freyer bereits 1975 allerdings auch im Schauspiel eine Erfolgsserie begonnen: in Zusammenarbeit mit Claus Peymann in Stuttgart unter anderem mit brillanten Bühnenbildern zu Kleists „Käthchen von Heilbronn“ und Goethes „Faust I und II“. Beides Inszenierungen, die auch zu Gast in Wien zu sehen waren. Als Peymann 1986 das Burgtheater übernahm, begann Freyer auch hier als Regisseur mit eigenen Bühnenbildern Triumphe zu feiern. Er gestaltete wiederum eine sensationelle Trilogie: den „Metamorphosen des Ovid“ folgend vereinte er Götter und Menschen noch in ihrem Traum von Verwandlungen durch die Liebe, in „Woyzeck“ nach Büchner entwarf er eine erschreckende Version vom Menschen ohne Gott und mit „Phaeton“, einem Fragment nach Euripides, zeigte er den Menschen als Macher, der sich als Gott aufspielt und damit eine Katastrophe auslöst.
In Wien ist Achim Freyer ein gern gesehener Gast: nach seiner Inszenierung von Sciarrinos „Luci mie traditrici“ bei den vergangenen Festwochen, wird ab Mitte November in der Volksoper seine Inszenierung von Mozarts „Don Giovanni“ zu bewundern sein.
(Karin Kathrein)

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