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Anna Rieser als Käthe in „Einsame Menschen“ von Gerhart Hauptmann, Volkstheater

„Ja, Käthe! Und nun . . . nun musst du auch wieder froh und glücklich werden." Das muss sich Käthe Vockerat am Ende eines Abends sagen lassen, an dem sie ständig gedemütigt und missachtet wurde. "Einsame Menschen" heißt das Stück von Gerhart Hauptmann, und im Volkstheater wirken all the lonely people im Bühnennebel wie Flugkörper, die sich stetig voneinander entfernen. Am einsamsten ist Käthe, der Anna Rieser tragische Größe verleiht. Sie klammert sich an ihr zum Bündel geschnürtes Neugeborenes - eine Madonna mit dem Kinde, die von ihrem Mann erstaunlich offen missachtet wird. Immer wieder fordert sie von ihm Verantwortung und Verständnis ein. Obwohl sie ständig als Dummchen ohne eigenen Antrieb hingestellt wird, ist sie zu Klarheit und Einsicht fähig. "Fräulein Anna hat schon Recht", gibt sie ihrer Rivalin recht, mit der ihr Mann tolle, tiefsinnige Gespräche führen kann, während sie sich ums gemeinsame Kind kümmern muss, "wir leben in einem Zustand der Unterdrückung!" Anna Rieser gibt diesem Zustand schlichte Gestalt, ohne sonderlich betonen zu müssen: Es gibt keinerlei Begründung dafür. Aber vielerorts dauert er bis heute an.
Wolfgang Huber-Lang
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