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Samouil Stoyanov in „humanistää! – eine abschaffung der sparten“ nach Ernst Jandl, Volkstheater

Samouil Stoyanov ist einer dieser Schauspieler, die sofort auffallen. Der Enthusiasmus, mit dem er sich kopfüber in seine Rollen stürzt, hat etwas Mitreißendes. Man spürt, dass Stoyanov sich jetzt gerade nichts Besseres vorstellen kann, als auf der Bühne zu stehen und zu spielen. Besonders auffällig agiert Stoyanov in Claudia Bauers Ernst-Jandl-Collage am Volkstheater. „humanistää!“ ist zwar ein Ensemblestück, aber Stoyanov ist trotzdem der Star des Abends. Das liegt vor allem an seinem großen Solo im Finale der Aufführung. Zehn Minuten lang ist er da allein auf der Bühne und performt das „deutsche gedicht“, in dem Jandl seine Kindheit im nationalsozialistischen Wien verarbeitet. Das Langgedicht mäandert in Loops vor sich hin, ist voller Sprachspiele und deformierter Wörter. Stoyanovs Performance ist hochkonzentriert, jede Geste sitzt. Er verkörpert den Text im wahrsten Sinn des Wortes; bei aller schauspielerischen Präzision hat der Auftritt die Wucht eines Naturereignisses: Das Gedicht hat seinen Körper durchlaufen und sprudelt jetzt aus Stoyanov heraus wie eine Quelle aus dem Waldboden.
Wolfgang Kralicek
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