David Greig
David Greig für „Die Ereignisse“, inszeniert von Ramin Gray, Uraufführung/Deutschsprachige Erstaufführung, Schauspielhaus Wien
Jurybegründung
Der schottische Dramatiker David Greig schildert in seinem Stück „Die Ereignisse“ ein Drama nach der Tragödie: Ein xenophober junger Mann hat unter den Mitgliedern eines multikulturell besetzten Amateurchors ein Blutbad angerichtet; Chorleiterin Claire, die den Anschlag überlebt hat, versucht die Ereignisse aufzuarbeiten. Neben zwei Schauspielern steht ein Amateurchor auf der Bühne, der – ähnlich wie in der griechischen Tragödie – die Gesellschaft repräsentiert. Greig fragt nicht nach dem Warum, er stellt stattdessen die mindestens so wichtige Frage, wie das Leben nach einem solchen Ereignis weitergehen soll. Die Zeitsprünge und Perspektivwechsel des Stücks entsprechen der Innenwelt seiner verstörten Protagonistin; der Riss, der durch Claires Welt geht, zieht sich auch durch Greigs perfekt konstruiertes Drama. (Wolfgang Kralicek)
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