Ayad Akhtar
Preisträger | NESTROY-Preis 2017Ayad Akhtar für „Geächtet“, Burgtheater und Schauspielhaus Graz
Jurybegründung
Der American Way of Life hat es gut gemeint mit Amid Kapoor, dem angeblich aus Indien stammenden Wirtschaftsanwalt. Er haust mit seiner Künstlergemahlin in einem todschicken Loft an der New Yorker Upper Eastside. In „Geächtet“, US-Autors Ayad Akhtars hochdekoriertem Drama, werden die mentalen Folgen von 9/11 wie mit dem Brennglas auf die Schicht der Besserverdiener zurückgespiegelt. Kapoor verliert im Verlauf eines verhängnisvollen Dinners alle Besitztümer, voran die materiellen: seine Contenance, seinen Job, sein gutes Benehmen, schließlich auch seine Frau. Vor allem aber werden die Bestandteile seiner Identität schmerzlich auseinandergerissen. Ayad Akhtar schreibt die Pocket-Tragödien unserer Tage, Trauerspiele im Alltagsgewand. In ihnen wird das Drama der Identitätsbildung verstörend neu beleuchtet: Ringparabeln für die Generation 4.0; Theater im globalen Maßstab.
Ronald Pohl
zurück
Weitere Nominierungen in dieser Kategorie:
Jurybegründung
Der American Way of Life hat es gut gemeint mit Amid Kapoor, dem angeblich aus Indien stammenden Wirtschaftsanwalt. Er haust mit seiner Künstlergemahlin in einem todschicken Loft an der New Yorker Upper Eastside. In „Geächtet“, US-Autors Ayad Akhtars hochdekoriertem Drama, werden die mentalen Folgen von 9/11 wie mit dem Brennglas auf die Schicht der Besserverdiener zurückgespiegelt. Kapoor verliert im Verlauf eines verhängnisvollen Dinners alle Besitztümer, voran die materiellen: seine Contenance, seinen Job, sein gutes Benehmen, schließlich auch seine Frau. Vor allem aber werden die Bestandteile seiner Identität schmerzlich auseinandergerissen. Ayad Akhtar schreibt die Pocket-Tragödien unserer Tage, Trauerspiele im Alltagsgewand. In ihnen wird das Drama der Identitätsbildung verstörend neu beleuchtet: Ringparabeln für die Generation 4.0; Theater im globalen Maßstab.
Ronald Pohl
zurück
Weitere Nominierungen in dieser Kategorie: