Peter Simonischek
Preisträger | NESTROY-Preis 2018Peter Simonischek als Afzal in „The Who and the What“ von Ayad Akhtar, österreichische Erstaufführung, Akademietheater
Jurybegründung
So vollkommen bei sich hat man Peter Simonischek lange nicht erlebt. Der Parade-Macho mit butterweichem Herzen und Mutterwitz, für den weibliche Emanzipation als Sündenfall gilt, ist seine Rolle. Den Koran und das damit verbundene patriarchale Lebenskonzept verteidigt der einfache Einwanderer aus Pakistan auch in der Neuen Welt. Wie schockierend und gleichzeitig komisch ist es, wenn er erfährt, dass seine abgöttisch geliebten Töchter, für die er aus übergroßer Fürsorge sogar eine Ehe arrangiert, längst eine Entscheidung getroffen haben. Peter Simonischek brilliert auf dem messerscharfen Grat, seinen liberalen Töchtern ebenso so viel Liebe wie Unverständnis entgegen zu bringen. Für diesen herzzerreißenden Zwiespalt benötigt das mächtige Mannsbild mit Schnauzbart und glühend dunklen Augen wenig: das Heben einer buschigen Augenbraue, das Zucken eines Mundwinkels, ein plötzlich herrischer Ton in seiner sonoren Samtstimme reichen für die tiefsten, kostbarsten Momente.
(Eva Maria Klinger)
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Jurybegründung
So vollkommen bei sich hat man Peter Simonischek lange nicht erlebt. Der Parade-Macho mit butterweichem Herzen und Mutterwitz, für den weibliche Emanzipation als Sündenfall gilt, ist seine Rolle. Den Koran und das damit verbundene patriarchale Lebenskonzept verteidigt der einfache Einwanderer aus Pakistan auch in der Neuen Welt. Wie schockierend und gleichzeitig komisch ist es, wenn er erfährt, dass seine abgöttisch geliebten Töchter, für die er aus übergroßer Fürsorge sogar eine Ehe arrangiert, längst eine Entscheidung getroffen haben. Peter Simonischek brilliert auf dem messerscharfen Grat, seinen liberalen Töchtern ebenso so viel Liebe wie Unverständnis entgegen zu bringen. Für diesen herzzerreißenden Zwiespalt benötigt das mächtige Mannsbild mit Schnauzbart und glühend dunklen Augen wenig: das Heben einer buschigen Augenbraue, das Zucken eines Mundwinkels, ein plötzlich herrischer Ton in seiner sonoren Samtstimme reichen für die tiefsten, kostbarsten Momente.
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