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Dušan David Pařizek mit „König Ottokars Glück und Ende“ von Franz Grillparzer, Volkstheater

Jurybegründung
Dass Franz Grillparzers Tragödie „König Ottokars Glück und Ende“ in Tschechien praktisch unbekannt ist, kann man nachvollziehen: Held des Stücks ist ja nicht der böhmische König, sondern Rudolf von Habsburg, dessen Sieg über Ottokar den Beginn der Herrschaft Habsburgs über Österreich markiert. Fast 200 Jahre mussten vergehen, bis mit Dušan David Pařizek erstmals ein Tscheche das österreichische Nationaldrama inszenierte; am Wiener Volkstheater hat er es lustvoll gegen den Strich gebürstet. Die Schauspieler meiden tunlichst jeden hohen Ton; der Text wird travestiert, geschmiert und gern auch in Dialekte transponiert. Den Ottokar hat Pařizek mit dem Tschechen Karel Dobrý besetzt und auf ein (echtes) hohes Ross gesetzt; als Rudolf von Habsburg, der ja aus der Schweiz stammt, spricht Lukas Holzhausen breites Schweizerdeutsch. Sein jovialer Gestus aber erweist sich spätestens am Ende als scheinheilig: Helden gibt es hier keine. Wahrscheinlich kam das österreichischste aller Königsdramen noch nie so trocken über die Bühne wie in Pařizek Inszenierung.
(Wolfgang Kralicek)
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