Joachim Meyerhoff
Preisträger | NESTROY-Preis 2017Joachim Meyerhoff in „Die Welt im Rücken“ nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Melle, Akademietheater
Jurybegründung
Für seine Darstellung des Schriftstellers Thomas Melle in dessen bipolaren Störungsreport „Die Welt im Rücken“ wurde Joachim Meyerhoff in Deutschland schon zum Schauspieler des Jahres gekürt. Nun ist er auch für den NESTROY 2017 in der Kategorie Bester Schauspieler nominiert. Daran führt kein Weg vorbei, weil seine Solo-Performance in Jan Bosses Inszenierung am Akademietheater einen Höhepunkt der Schauspielkunst nicht nur der abgelaufenen Saison markiert. Das beginnt damit, dass er keinen tobenden, sabbernden Verrückten spielt, sondern den Prozess einer manisch-depressiven Erkrankung atemberaubend vorführt – mit seiner singulären Fähigkeit, Sprache immer auch vehement physisch zu verkörpern. Joachim Meyerhoff schafft das Kunststück, als Erzähler plastisch den Text zu sprechen, der davon handelt, wie das Hirn herrenlos davonstürzt und das zugleich zu spielen, indem er etwa auf der Bühne seine einzelnen Körperteile fotokopiert, die Kopien zu einem Christus-Kreuz an die Feuermauer tackert und sich selber an dieses Kreuz hängt, um zu zeigen, dass der Autor Melle sich im Wahn für den Messias hielt. So hat Joachim Meyerhoff das Publikum drei furiose Stunden in seinen Bann gezogen.
Lothar Lohs
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Für seine Darstellung des Schriftstellers Thomas Melle in dessen bipolaren Störungsreport „Die Welt im Rücken“ wurde Joachim Meyerhoff in Deutschland schon zum Schauspieler des Jahres gekürt. Nun ist er auch für den NESTROY 2017 in der Kategorie Bester Schauspieler nominiert. Daran führt kein Weg vorbei, weil seine Solo-Performance in Jan Bosses Inszenierung am Akademietheater einen Höhepunkt der Schauspielkunst nicht nur der abgelaufenen Saison markiert. Das beginnt damit, dass er keinen tobenden, sabbernden Verrückten spielt, sondern den Prozess einer manisch-depressiven Erkrankung atemberaubend vorführt – mit seiner singulären Fähigkeit, Sprache immer auch vehement physisch zu verkörpern. Joachim Meyerhoff schafft das Kunststück, als Erzähler plastisch den Text zu sprechen, der davon handelt, wie das Hirn herrenlos davonstürzt und das zugleich zu spielen, indem er etwa auf der Bühne seine einzelnen Körperteile fotokopiert, die Kopien zu einem Christus-Kreuz an die Feuermauer tackert und sich selber an dieses Kreuz hängt, um zu zeigen, dass der Autor Melle sich im Wahn für den Messias hielt. So hat Joachim Meyerhoff das Publikum drei furiose Stunden in seinen Bann gezogen.
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