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Julia Neuhold (Bühne und Kostüme) für „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ von Elfriede Jelinek, Österreichische Erstaufführung, Tiroler Landestheater

Der Hügel Golgota ist ein Busen, und auf weiteren interessanten Körperteilen turnt Maria Magdalena herum: Julia Neuhold, geboren in Graz, hat für ihr Bühnenbild zu Elfriede Jelineks „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ viel gewagt. Das Stück befasst sich mit der jahrzehntelangen Verharmlosung von Ausbeutung und sexueller Gewalt im Sportbusiness. Konkret wie Jelineks Sprache selbst türmt die junge Ausstatterin, die Grafik- und Kommunikationsdesign sowie an der Kunstuniversität Linz studiert hat, weibliche Körperteile aufeinander. Oder schmückt Frauenhäupter zynisch mit hoch aufragenden Blumen zum Almabtrieb nach der Saison. Auf besondere Weise greift sie damit Jelineks Kalauerkönnerschaft bildhaft auf, belässt das szenische Setting dabei aber immer frisch und frei von einkesselnder Bildgebung. Eine neue Jelinek-Frisur ist ebenfalls eingeführt: das schlohweiße Haar einer ewig ungehörten Medienverdau-Kassandra, die ihren kleinen Fernseher wie an der Nabelschnur nachzieht.
Margarete Affenzeller
Wiener Bühnenverein
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